Sonntag, 5. Juni 2011

Short auf EUR/USD Juni 2011

Short auf den Euro
Die Pleite Griechenlands scheint vor erst vom Tisch und dennoch, fundamental hat sein Gegenstück, der Dollar reichlich nach hole Bedarf.
Erfahren Sie warum man Shortpositioniert sein sollte.
 
Eurokrise 
Die Pleite Griechenlands scheint vor erst gebannt. Am Freitag konnten sich die Beteiligten auf ein vorläufiges Ergebnis und einer 2. Rettung Griechenlands vor dem Ruin einigen. Der Euro stieg im rasenden Tempo auf 1,46 USD und peilt schon wieder neue Höhen von 1.50 USD an.

Griechenland Ergebnis optimal? Ist jetzt alles gut an den Kapitalmärkten?
Mit nichten.
"Zum Abschluss der Troika-Gespräche machte Schäuble an diesem Samstag erneut deutlich, dass er die Regierung in Athen, aber auch private Gläubiger strenger in die Pflicht nehmen will, um Griechenland zu sanieren. Es sei 'deutlich, dass weitere Maßnahmen im Fiskalbereich und bei der Privatisierung durch die griechische Regierung erforderlich sein werden. Auch die privaten Gläubiger werden einen freiwilligen Beitrag leisten müssen.'" Spiegel Online
Laut "Wall Street Journal" (WSJ) sollen die Banken kräftig an der Rettung beteiligt werden: mit 30 Milliarden Euro. Unter Berufung auf ranghohe Offizielle berichtet das Blatt am Sonntag in seiner Online-Ausgabe, darauf hätten sich die 17 Regierungen der Euro-Länder in einer "vorläufigen Vereinbarung" geeinigt.

Die angebliche Einigung bedeutet also folgendes:
  • Griechenland bekommt für die nächsten Tranchen Geld und es wird kein kompletter Anleiheausfall zu befürchten sein
  • private Gläubiger werden einen Teil ihrer Anleihe Investition verlieren.
  • Europäische Banken werden an der Rettungsaktion mit 30 Mrd Euro beteiligt

Und nun kommt's

Ein solcher Schritt ist allerdings heikel, weil er eine fatale Kettenreaktion in den Bilanzen der Gläubiger auslösen könnte. So warnt die Ratingagentur Standard & Poor's in einem der Nachrichtenagentur Reuters vorliegenden Bericht, wenn Gläubiger de facto zu einem freiwilligen Verzicht auf Forderungen genötigt würden, weil ihnen sonst noch höhere Ausfälle drohten, würden die Staatsanleihen mit dem Ausfallstatus "default" versehen. In der Folge könnten etwa Kreditausfallversicherungen fällig werden. Spiegel Online

 Griechenland bekam 2010 schon einmal ein Rettungspaket in Höhe von 110 Mrd. Euro und sollte es dieses Jahr eigentlich von alleine bewältigten ihre Anleihen zu plazieren und die Tranchen zu zahlen. Dies ist defakto unrealistisch. Nun muss die 30 Mrd. Euro Tranche wieder von EU und IWF beglichen werden. In der folgenden Grafik, sind die Krisenstaaten im Euroland abgebildet. Hier wird deutlich, das Griechenland zwar sehr marode ist, Italien sich aber nicht weit entfernt.

Ganz im Gegenteil. Italien könnte das größte Problem Europas in den kommenden Monaten werden. Die Finanzmärkte und ganz speziell die Euro Investoren blenden aktuell alle anderen Krisenstaaten einfach aus. Die Bonität von Belgien und Italien wurde von den Ratingagenturen auf negativ gesenkt und Experten gehen demnächst von einer Herabstufung aus. Es ist also möglich, das die Investoren sehr schnell auf den Boden der Tatsachen zurück gebracht werden.


US- Konjunktur
Die US Konjunktur kommt nicht in die Gänge. Die vielen verschiedenen Konjunkturdaten, waren teils sehr Widersprüchlich und mussten häufig nach unten korrigiert werden. Die Unternehmensgewinne sind zwar im April prächtig ausgefallen. Aber genau hier liegt auch das aktuelle Problem der US Ökonomie. Die Unternehmen haben die letzten 2 Jahre massiv an Arbeitsplätze abgebaut und sich zunehmend umstruckturiert. Die Arbeitsplätze werden im Ausland geschaffen und der Mehrwert dieser Arbeit ensteht seit neuestem leider nicht mehr in den USA. Nun könnte man sagen halt, jeden Monat gibt es 130.000 neue Beschäftigte. Das ist soweit korrekt, jedoch reicht diese Zahl nicht um die Konjunktur anzukurbeln, da genau soviele aus der Beschäftigung gehen und die ständig wachsende Zahl der Arbeitssuchenden (Einwanderer und Junge Absolventen) zu einem Stau führen. Ebensowenig kommt der Immobilienmarkt in Schwung. Dieser gilt als Motor im gesamten Baugewerbe und war in den USA historisch gesehen schon immer Recht groß und wichtig.
Zu alle dem kommt natürlich auch hier die drohende Bonitätsherabstufung der Ratingagenturen.
Die US Konjunktur zeigt mit den Daumen nach Unten. Genau dies spricht für einen steigenden Euro, da der Dollar unattraktiv wird.
Sollte man also nicht lieber auf einen Steigenden Euro setzen? Vielleicht, hier gehe ich aber von der These aus, das die Risiken der USA berechenbar sind (Im Gegensatz zur Euro Krise) und man daher der Weisheit Buy on Bad News folgen kann.


Zentralbanken
Hier ist nun die eigentliche Vermutung für eine Shortposition auf den Euro. 
Die FED hat bekräftigt, dass sie nicht ihrer Niedrzigzinspolitik festhalten will. Sie wird die Anleihekäufe im 3. Quartal einstellen und will zuvor den Zins anheben. Dies dürfte also im Juli erfolgen. Natürlich spricht die oben genannte Konjunkturproblematik eher für eine Fortsetzung der niedrigen Zinsen. Ein niedriger Dollar hilft zwar der FED und der US Regierung im Kampf gegen die Schuldenproblematik, schadet aber der Weltwährung. Sollte der Dollar ihren Status als Weltwährung verlieren und die damit auch die Kopplung der Rohstoffe am US Dollar, wird dies den USA das Genick brechen. Der Bogen ist nun Maßlos überreizt, meiner Ansicht nach hat die FED keine andere Wahl den US Dollar jezt nach 3 Jahren endlich wieder auf Fahrt zu bringen.


Die EZB - wird angeblich eine weitere Leitzinserhöhung durchführen. Sie wurde für Juni ausgesetzt und von einigen Experten für Juli angesetzt. Ich bezweifle dies aus genau 2 Gründen. Zum einen steigen genau hier die Zinszahlungen für die kommenden zu begebenden Anleihen. Die Finanzierungskosten werden dadurch ebenso steigen, was die Schuldenkrise weiter befeuert. Die Amerikaner halten ihren US Dollar seit 3 Jahren nicht umsonst niedrig.
Weiterhin wird von Experten eine Abschwächung der europäischen Konjunktur erwartet, und damit die Inflation von alleine etwas gebremst. Übrigens fiel die Inflationsrate im letzten Monat leicht.


Zusammenfassung für eine Shortposition

ProContra
  • EU Krise ist noch nicht vorbei (Italien)
  • Teilnahme privater Gläubiger möglich
  • FED Leitzinserhöhung wahrscheinlich
  • charttechnisch Überhitzt
  • EU Krise: Hilfspaket ist geschnürt
  • EZB Leitzinserhöhung möglich
  • US Konjunktur sorgen

Charttechnik



Rein technisch betrachtet setzte der nachhaltige Bruch des Kursniveaus bei 1,45 US-Dollar ein weiteres Aufwärtspotential frei. Trotz der Tatsache das bei 1,457 ein Fibonacci Retracement einer Abwärtsbewegung seit Mai liegt, stieg der Euro, im Zuge des Troika Berichtes und der schwachen Arbeitsmarktsituation in den Staaten, auf 1,4638. Wenn wir uns nun einmal überlegen, dass vor der letzten EZB Ankündigung der Euro von 1,38 auf 1,48 Stieg. Also im Schnitt gut 10 cent. Un nun innerhalb von fast einer einzigen Handelswoche der Kurs von 1,40 auf 1,46 steigt. Das entspricht 6cent also vom letzten 10cent Anstieg genau 60 Prozent. Dies zeigt sehr deutlich, dass Investoren in der letzten Handelswoche ihre Augen förmlich verschlossen haben, bullish eingestellt sind oder waren. Sicherlich sind weiter steigende Kurse bis 1,49-1,50 möglich. Jedoch rechtfertigt die aktuelle Situation keinesfalls, dass der Euro in Richtung des Allzeithochs strebt  (1,57 Anfang 2008).


Ich bin ab sofort massiv Short mit einem Put Optionsschein. Risikoanlageziel 2-4 Wochen (anschließend wird konsequent aufgelöst)

Nachtrag: 7.06.2011
Dallas Fed President Richard Fisher told a Market News International conference in New York that the Fed has “done enough” to support the economy, according to reports.http://www.marketwatch.com
Das ist natürlich noch kein Entgültiger Beweise für meine These, allerdings ein guter Hinweis auf das was kommt.

Der Euro war am Vorabend zwischenzeitlich unter Druck geraten, nachdem Jean-Claude Juncker, der Chef der Finanzminister der Eurozone, die Gemeinschaftswährung als überbewertet bezeichnet hatte.  http://www.teleboerse.de

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen